Schaukampf
Schaukampf Was ist das?
Wikipedia schreibt hierzu: „Als Schaukampf bezeichnet man einen Kampf, der zur Unterhaltung eines Publikums dient.“ Das bringt es genau auf den Punkt. Wir wollen Schaukampf in erster Linie zwar für uns machen, aber es ist natürlich um einiges reizvoller, ihn vor Publikum zu praktizieren. Dazu müssen ich und mein Partner natürlich genau wissen, was wir tun, soviel schon mal vorweg. Auch ist es sehr wichtig dem Publikum zu vermitteln, dass wir sicher mit unseren Waffen umgehen können, auch wenn es eigentlich Sinn und Zweck eines Kampfes war den Gegner zu verletzen, gar zu töten, aber zumindest kampfunfähig zu machen. Daher heißt es „Schaukampf“, andernfalls würden einem sehr schnell die Partner dazu ausgehen.
Was wollen die Leute sehen bzw. was wollen sie nicht sehen?
Das Publikum ist sehr verwöhnt, was diverse Mittelalterfilme betrifft, und hat mit Sicherheit eine gewisse Vorstellung davon, wie so ein Schaukampf abläuft, nur weit gefehlt. In Filmen á la Hollywood bekommt man fast nur zu sehen, wie einer dem anderen stundenlang auf dessen Schwert schlägt, bis beide nicht mehr können und einer der Kämpfenden schließlich zum finalen Stoß ansetzt und als edler Held das Burgfräulein errettet und zur Gemahlin bekommt. Nur ist es eben genauso nicht abgelaufen, denn nach historischen Überlieferungen lief ein Schwertkampf oft sehr schnell und vor allem sehr unspektakulär ab. 2-3 Schläge und einer der Kontrahenten lag blutend am Boden. Das ist allerdings genau die Art des Kampfes oder auch des Schaukampfes, die das Publikum nicht sehen will. Bis es merkt, um was es überhaupt geht, ist alles schon wieder vorbei. Das ist also auch nicht der Schaukampf, den das Publikum sehen möchte. Was ich schon auf vielen Mittelaltermärkten gesehen habe ist genau die oben genannte Methode des „auf das Schwert Hauens“. Ich muss zugeben, dass man manchmal auch so eine gute Show zusehen bekommt, aber wenn man genau hinsieht, ist es doch so das sich die Partner eigentlich nur gegenseitig auf die Schwerter schlagen, was für mich keinen Sinn ergibt. Eigentlich möchte ich meinen Partner treffen und verletzen und nicht das Schwert. Man muss sich für eine authentische Show fragen: Was will ich mit einem Kampf überhaupt erreichen?
Bei dem „Stil“, den wir im Verein praktizieren, greifen wir einzelne Bereiche des Körpers direkt an, was eine weitaus authentischere und spektakulärere Show bietet: Ein gezielter Schlag auf den Kopf erzeugt weitaus mehr Spannung und Dynamik in einem Kampf als simple Schläge auf das Schwert meines Partners. Auch gehören zu unserem Stil Elemente wie diverse Entwaffnungstechniken und kleinere Nahkämpfe bzw. Körperkontakte, die es ermöglichen einen Kampf abwechslungsreich zu gestalten und beispielsweise Schmerzen, die ein Gegner bei einem echten Kampf hätte auszuspielen.Diese einzelnen Komponenten zusammen zu bringen das ist die hohe Kunst unseres mittelalterlichen Schwertschaukampfes.
Des weiteren erweitern wir unseren Stil ständig mit neuen Waffengattungen, sei es mit Dolch oder mit Schild und einhändigem Schwert.
Gerne zeigen wir auch die Wirkung verschiedener Wuchtwaffen, wie z.B. Äxte oder Flegel und bauen diese immer wieder in unser Programm ein.